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Die Beton-Garage für Fahrräder

Zwei wetterfeste Fahrradabstellplätze pro Wohnung – das fordert die novellierte Landesbauordnung. Eine hiesige Arge hat bereits eine Lösung in petto.

Mit fünf Tonnen ist die Erfindung von Joachim Strack und Christian Grötz nicht gerade ein Leichtgewicht. An den Ausmaßen von 2,80 mal 2,20 Meter kann es nicht liegen. Das Material ist schuld. Denn das Gemeinschaftsprodukt der beiden Familienunternehmen ist aus Beton. ,,Damit kann man die Radbox nicht einfach wegtragen“, sagt Joachim Strack. Fünf Jahre ist es her, dass der Geschäftsführer von Beton Müller zum ersten Mal über eine Radbox nachdenkt. Als Betonfertigteil – wie die Schächte und Zisternen, die das Achener Betonwerk für Tiefbauunternehmen wie die Grötz Bauunternehmung produziert. ,,Vor zwei Jahren hat mir Herr Strack bei einem unserer Termine von seiner Idee einer sicheren, robusten und langlebigen Beton-Garage für Fahrräder erzählt“, sagt Christian Grötz, Geschäftsführer der Grötz Bauunternehmung aus Gaggenau. ,,Ich war sofort begeistert, so dass wir sie gemeinsam weiterverfolgt haben.“ Im Juni 2014 ist es dann so weit: Die ersten vier Radboxen mit Platz für zwölf Räder werden am Bahnhaltepunkt Neulussheim aufgebaut. Sie kommen so gut an, dass die Kommune inzwischen weitere Radboxen geordert hat. Für die beiden Unternehmer kommt das nicht überraschend. ,,Viele Menschen steigen aufs Fahrrad um – gerade auf Kurzstrecken. Wer etwa mit der Bahn zur Arbeit pendelt, fährt häufig mit dem Rad zum Bahnhof“, sagt Strack. ,,Gleichzeitig investieren immer mehr Radfahrer ihr Geld in hochwertige Mountainbikes oder E-Bikes. Klar, dass diese dann aus Angst vor Diebstahl nicht einfach an einer Straßenlaterne abgestellt werden.“ Grötz ergänzt: ,,Unsere Radbox ist nicht nur sicher, sondern auch platzsparend. Ich kann – quasi in Modulbauweise – mehrere Boxen nebeneinander stellen. Auch zweistöckige Varianten sind denkbar. Zudem können Türen und Wandflächen individuell gestaltet werden.“ Diese Argumente dürften künftig auch Architekten und Bauherren überzeugen: Seit 1. März ist die novellierte Landesbauordnung in Kraft. Für Neubauten mit mehr als zwei Wohnungen ist es seitdem Pflicht, für jede Wohnung zwei wettergeschützte Fahrradabstellplätze zu schaffen. Strack: ,,Da diese Stellplätze diebstahlsicher und frei zugänglich sein müssen, scheidet der Keller künftig aus. Unsere Radbox könnte daher auch für Wohngebäude eine echte Alternative sein.“